Das Geschenk der Fülle – Ein tantrischer Blick auf Reichtums- und Armutsbewusstsein

Aus tantrischer Sicht ist wahres Wachstum untrennbar mit dem Fluss von Geben und Empfangen verbunden, denn wir erkennen, dass wir alle Teil eines größeren Ganzen sind. Wenn wir uns in diesem Fluss sicher und gehalten fühlen, entwickelt sich ein tiefes Vertrauen in das Leben, in unsere Mitmenschen und in uns selbst. Dies ist die Basis für ein Reichtumsbewusstsein, bei dem wir Großzügigkeit als Weg zur Verbundenheit erfahren. Wer in Fülle denkt, öffnet sein Herz und seine Hände, weil er spürt, dass jeder Akt des Gebens in einem universellen Kreislauf wieder zu einem selbst zurückkehrt – sei es in Form von bereichernden Begegnungen, neuen Möglichkeiten oder inspirierten Ideen.

Demgegenüber entsteht Armutsbewusstsein, wenn wir uns von der Angst leiten lassen, nicht genug zu bekommen oder etwas Wesentliches zu verlieren. In diesem Mangeldenken halten wir zwanghaft an Ressourcen fest und verpassen wertvolle Chancen zur Entfaltung und Begegnung. Gerade im tantrischen Kontext zeigt sich, dass wir dadurch den Kontakt zu unserer eigenen Lebenskraft einschränken. Wer den Mangel im Inneren nährt, schneidet sich unbewusst von der universellen Fülle ab und kann nicht in die Kraft des authentischen Miteinanders eintauchen.

Tantra lehrt uns, dass Fülle nicht nur eine geistige Haltung, sondern auch eine konkrete Erfahrung in unserem Alltag ist, die wir in jedem Moment nähren können. Wenn wir Geld als eine Form von Energie begreifen, erkennen wir, dass das bewusste Umgehen damit ein wesentlicher Teil unseres spirituellen Weges ist. Es geht darum, nicht in die Falle der bloßen Gewinnmaximierung zu tappen, sondern Geld als Werkzeug zu verstehen, das uns unterstützt und mit unserer Umgebung verbindet. Wer sich auf diese Weise öffnet, spürt, dass ein tiefer Dialog mit dem Universum entsteht, in dem wir vertrauensvoll geben, weil wir wissen, dass auch für uns gesorgt ist. Dieses Vertrauen gleicht einem ständigen Tanz mit dem Leben, in dem sich der Ausgleich von Geben und Nehmen wie von selbst einstellt.

Wer eine solche Haltung kultiviert, wird feststellen, dass sich auch die Wahrnehmung von Wert verändert. Plötzlich geht es nicht mehr nur um äußere Maßstäbe oder Preisschilder, sondern um Resonanz, Dankbarkeit und die Bereitschaft, sich vom Fluss der universellen Energie tragen zu lassen. Dieses Hingeben an die natürliche Ordnung des Lebens fördert ein völlig neues Empfinden für den eigenen Wert und für das Geschenk, das wir jeder Gemeinschaft anbieten dürfen. In dieser inneren Ausgeglichenheit entwickelt sich ganz von selbst ein Gespür dafür, wann und wie viel wir geben möchten, weil wir fühlen, dass wir immer eingebettet sind in die Fülle, die uns umgibt.

Um diese Erfahrung von Fülle direkt zu vermitteln, bieten wir unsere Männerseminare auf der Basis von Wertschätzung an. Anstatt einen festen Betrag vorzugeben, öffnen wir den Raum dafür, dass jeder Teilnehmer am Ende unseres Seminars selbst entscheidet, welches Maß an Ausgleich dem Erlebten und den eigenen finanziellen Möglichkeiten entspricht. So entsteht eine Kultur des Augenhöhe, in der es nicht um die Angst vor Verlust, sondern um ein freudiges Miteinander geht, in dem wir uns gegenseitig nähren und wachsen lassen. Auf diese Weise wird Geld zu einer Brücke, die uns verbindet, anstatt zu einer Barriere, die uns trennt.